Schulsanitätsdienst

Gemeinsam anderen helfen!
 

Ausgangslage

Laut Erlass des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur vom 15. April 2020 (3141/2019 - III 137) ist es Aufgabe der Schulleitungen, dafür zu sorgen, dass bei Schülerunfällen in der Schule eine wirksame Erste Hilfe geleistet wird.

Der Schulsanitätsdienst

Zusätzlich zu den Kenntnissen der Lehrkräfte in Erster Hilfe kann ein Schulsanitätsdienst (SSD) die Erste-Hilfe-Versorgung an der Schule ergänzen und sichern. Interessierte Schüler und Schülerinnen werden kostenfrei durch eine Hilfsorganisation in Erster Hilfe ausgebildet und sind so in der Lage, erkrankte oder verletzte Schüler und Schülerinnen und Lehrkräfte schnell und sicher medizinisch zu versorgen – gegebenenfalls bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.

Wer kann Schulsanitäter/-sanitäterin werden?

Letztlich kann jede Schülerin und jeder Schüler gegen Ende der Mittelstufe aktives Mitglied des SSDs werden. Die Teilnahme setzt ernsthaftes Interesse und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und sich die erforderlichen Kenntnisse anzueignen, voraus. Eine Einverständnis-erklärung der Eltern muss vorgelegt werden.

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 Stehend von links: Milo Montag, Thies Speckhaus, Rieke Kuhn, Martha Wieben, Joleen Laukötter, Elisabeth Ergart, Laura Neumann, Mathilda Nowotka, Kjell Reimann, Lani Schleusener

Vordere Reihe von links: Lucy Hiebsch, Lotta Janknecht, Clara Mertens, Karolina Krueger, Lisanne Singendonk, Marie Dittmann, Lara Kliemann, Ida Valentin (nicht im Bild: Lenya Eis)

Ausbildung

Der Ausbildungskurs findet in der Regel in der Schule statt, umfasst fünf Schultage und endet mit einer Abschlussprüfung. Zusätzlich findet jährlich zur Auffrischung bzw. Vertiefung der Kenntnisse eine Weiterbildung an drei Schultagen statt.

Aufgaben

Die Mitglieder des Schulsanitätsdienstes leisten, einem Dienstplan folgend, Erste Hilfe an ihrer Schule. Das heißt, sie helfen kompetent und schnell bei Unfällen, Verletzungen oder Krankheiten und sind bei Sportfesten oder anderen Schulveranstaltungen vor Ort.

Die folgende Auflistung zeigt, welche Aufgaben die Schulsanitäter und Schulsanitäterinnen nach erfolgreicher Ausbildung leisten können:

  • Bereitschaftsdienste während der Unterrichtszeit oder bei Schul-/Sportveranstaltungen
  • Notfallsituationen erkennen und einschätzen
  • Erste-Hilfe- und bei Bedarf lebensrettende Sofortmaßnahmen anwenden und die Verletzten betreuen, bis sie wieder am Unterricht teilnehmen können oder an die Eltern bzw. den alarmierten Rettungsdienst übergeben werden
  • den SSD-Einsatz dokumentieren
  • Kontrolle der Erste-Hilfe-Schränke bzw. des Sanitätsmaterials in der gesamten Schule

Nutzen des Schulsanitätsdienstes

Die Einrichtung eines Schulsanitätsdienstes an einer Schule ist ein Gewinn für alle Beteiligten: die Schulleitung, die Lehrkräfte, die Schülerschaft und die Eltern.

Der praktische Nutzen besteht in der Bereitstellung von kompetenten Ersthelfern und Ersthelferinnen und somit einer Unterstützung und somit Entlastung der Lehrkräfte und - infolgedessen - einer Steigerung der Sicherheit an der Schule. Ebenso wird die Instandhaltung und Verwaltung der Sanitätsmaterialien und des Sanitätsraumes gewährleistet.

Der soziale Nutzen wird ersichtlich in einer Steigerung des Verantwortungsbewusstseins und -gefühls und der Hilfsbereitschaft unter den Schülerinnen und Schülern sowie einer Verbesserung des sozialen Klimas an der Schule. Durch die Förderung der Hilfsbereitschaft sowie einer Förderung des Bewusstseins für die eigene Gesundheit durch die themenbezogene Beschäftigung mit dem menschlichen Körper und der Einübung eines sorgsamen Umgangs mit Sachwerten wird der pädagogische Nutzen deutlich. Ebenfalls steigt die Identifikation mit der Schule.

Der Nutzen für die Schüler und Schülerinnen selbst zeigt sich in einer Übernahme von Verantwortung sowie überlegtem Handeln auch und gerade in kritischen Situationen. Das Bewusstsein helfen zu können trägt zu der Entwicklung eines stärkeren Selbstbewusstseins bei, ebenso die Integration in eine Gruppe, in der Sinnvolles geleistet wird.

Natürlich gibt es einen Zugewinn an Wissen, wodurch kompetent Erste Hilfe geleistet und sicher in Notfällen agiert werden kann. Teamfähigkeit steht bei diesem Angebot im Mittelpunkt und wird gefördert. Zu guter Letzt erhalten die Mitglieder des Schulsanitätsdienstes die Möglichkeit zur beruflichen Orientierung.

 

Der Schulsanitätsdienst an der Jungmannschule

Seit dem Schuljahr 2008/09 besteht zwischen der JohanniterJugend in der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (Regionalverband Schleswig-Holstein Nord/West) und der Jungmannschule eine Kooperation. 

Frau Junghans koordiniert diese Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem außerschulischen Partner sowie die schulinternen Prozesse im Rahmen des Schulsanitätsdienstes. Ihre Aufgaben umfassen neben den organisatorischen Tätigkeiten wie Terminabsprachen zwischen der Johanniter Unfallhilfe, den Schulsanitätern und Schulsanitäterinnen und der Schulleitung auch die Betreuung und gegebenenfalls die Unterstützung der Schüler und Schülerinnen sowohl im Rahmen ihrer Ausbildung als auch im weiteren Schulsanitätsdienstverlauf bis zum Abitur und z.B. auf Wettkämpfen.

Alle Mitglieder des SSDs, der sich aus Schülern und Schülerinnen der Mittel- und Oberstufe zusammensetzt, absolvieren die nötige Ausbildung durch die Johanniter und verpflichten sich zur Teilnahme an jährlich stattfindenden Fortbildungen sowie regelmäßigen Pausentreffen mit Frau Junghans zum Informationsaustausch.

In der Regel werden alle zwei Jahre jeweils fünf Interessierte aus den Klassenstufen 9 und 10 (G9) neu in den Sanitätsdienst aufgenommen. Da das Interesse, einen der begehrten Plätze im Ausbildungsprogramm für diesen verantwortungsvollen Job zu bekommen, groß ist und die Kapazitäten begrenzt sind, findet eine Auswahl geeigneter Kandidaten und Kandidatinnen statt.

Aus versicherungstechnischen Gründen ist eine beitragsfreie Mitgliedschaft in der JohanniterJugend nötig.

Bei auftretenden Verletzungen und Unfällen, in denen eine Betreuung oder Versorgung nötig ist, werden diese im Sekretariat gemeldet und die diensthabenden Schüler und Schülerinnen per Durchsage zum Einsatzort gerufen, wo sie sich um die betroffene Person kümmern und sie versorgen.

Diese Einsätze in kleinen, gemischt geschlechtlichen Teams werden durch einen selbst erstellten Dienstplan geregelt. Nach jedem Einsatz wird dieser in einem Einsatzprotokoll dokumentiert. Ebenfalls sind die Sanitäter und Sanitäterinnen für alle Mitglieder der Jungmannschule in ihrer Funktion erkennbar bei Schulveranstaltungen wie zum Beispiel einem Schulfest oder Sponsorenlauf zur Unterstützung vor Ort.

In der Schule gibt es im Verwaltungsflur einen Sanitätsraum, der mit der vollständigen Erste-Hilfe-Tasche, mit zwei Krankenliegen, Decken, ... ausgestattet ist. Die Mitglieder des SSDs sind dafür zuständig, dass alle Materialien in diesem Raum, den Fachräumen und Sporthallen sowie die 1. Hilfe-Taschen für Schulausflüge immer vollständig und jederzeit einsatzbereit sind.

Der Schulsanitätsdienst bereichert die Jungmannschule: die Sanitätsdienstleistenden erwerben wertvolle Kompetenzen und das Kollegium erfährt eine bereichernde Unterstützung. Und alle Erkrankten und Verletzten werden während des Schulbetriebs sicher und kompetent versorgt!