Russisch wird an der Jungmannschule im Rahmen eines Wahlpflichtunterrichts als dritte Fremdsprache in der 8. und 9. Klasse angeboten. Es gibt viele Gründe, um diese exotische Sprache zu lernen:
Russischunterricht schafft wie jeder Fremdsprachenunterricht die Basis für Mehrsprachigkeit sowie für Verstehen und Verständigung bei Begegnungen mit Menschen aus Russland und den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Das Erlernen der russischen Sprache kann somit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung demokratischen Verhaltens, zum Einsatz für Vielfalt und Toleranz und somit zur Förderung der interkulturellen Kompetenz der Jugendlichen in Deutschland und Europa leisten.
Der Russischunterricht eröffnet den Schülerinnen und Schülern über das Erlernen einer weiteren modernen Fremdsprache ein Fenster zum östlichen Teil Europas. Er ermöglicht einen Einblick in einen bedeutenden Wirtschaftsraum mit einer ebenso bedeutenden wie weitgehend fremden Kultur. Wirtschaft, Kultur und Politik haben über Jahrhunderte die wechselvollen deutsch-russischen Beziehungen geprägt.
Mit Russisch lassen sich Kenntnisse über die Mentalität sowie über die historischen und kulturellen Gegebenheiten des modernen Russland unverfälscht gewinnen, das gerade Jugendlichen in seiner Dynamik ein weites Betätigungsfeld im kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereich bietet.
Russisch ist eine Weltsprache und wird im Jahr 2019 von ca.154 Millionen Menschen als Muttersprache sowie weiteren 104 Millionen Menschen als Zweitsprache gesprochen. Eine besondere Erscheinung der multikulturellen Gesellschaft in Deutschland, zu der über vier Millionen russischsprachige Einwanderer gehören, ist die deutsch-russische Zweisprachigkeit. Diese stellt für die Jugendlichen eine Brücke und Ressource zum Erwerb der Abschlüsse in der schulischen und beruflichen Bildung dar.
Russisch ist die Konferenzsprache bei der UNO und ist eine wichtige Arbeitssprache in internationalen Kommunikationssystemen (Flugverkehr, Weltraumforschung). Darüber hinaus ist sie eine herausragende Wissenschaftssprache vor allem in den Naturwissenschaften, in der Medizin und im Ingenieurwesen. Russisch ist die Sprache berühmter Schriftsteller der Weltliteratur wie Pushkin, Lermontow, Gogol, Tolstoj, Turgenew, Pasternak und vielen anderen.
Russischkenntnisse erleichtern den Zugang zu anderen slawischen Sprachen in Ost- , West- und Südosteuropa, wie zum Beispiel Ukrainisch, Polnisch, Tschechisch, Bulgarisch, Kroatisch.
Russischkenntnisse ermöglichen das Studium der Sprache, Literatur und Kultur Russlands an vielen Universitäten in Deutschland und Europa. Durch das gegenseitige Abkommen zwischen Deutschland und Russland verpflichten sich die Regierungen beider Länder zu »umfassenden Bemühungen um die Förderung des Erlernens der Sprache des jeweiligen Partners, zu größtmöglicher Unterstützung des Sprachunterrichts an Bildungseinrichtungen verschiedener Art« sowie um »die Erhöhung der Zahl der diese Sprachen Erlernenden« (Sprachabkommen 2003).
Gerade für das Bundesland Schleswig-Holstein ergeben sich aus den Kontakten zu den Ostsee-Staaten, die auf eine lange gemeinsame Tradition seit den Tagen der Hanse zurückzuführen sind, erhebliche Zukunftschancen. Insofern sind Russischkenntnisse auch auf dem regionalen Arbeitsmarkt von Vorteil. Wer schon als junger Mensch das Land, seine Menschen und seine Sprache über die Schule kennen lernt, kann hier seinen beruflichen Horizont erweitern.