Frankreichbericht 2

Schüleraustausch Eckernförde – Excideuil

25.– 29. März 2006; 15.- 24. Mai 2006

Der diesjährige Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Excideuil führte beide Schülergruppen in die Vergangenheit des jeweiligen Partnerlandes und vermittelte ihnen gleichzeitig einen ersten Eindruck von dem Schul- und Familienleben der jeweiligen Gastgeber.
Nachdem die französischen Schüler/innen sich auf die Spuren der Wikinger begaben und in Schleswig sowohl das Haithabu-Museum als auch die Moorleichen im Schloss Gottorf besichtigten, folgten unsere Schüler/innen den Wikingern auf ihren Eroberungszügen bis in die Dordogne, wo sie die Roque Saint Christophe (eine aus der Steinzeit überkommene Siedlung, bis zu der u.a. die Normannen vordrangen) besuchten und die berühmte Höhle von Lascaux II bestaunen konnten.
Das Projekt „Reise in die französische Urgeschichte“ war im Unterricht durch entsprechende Texte (Lehrbuch Découvertes 2, série verte, Cahier d’activités, S. 50f.; Artikel aus der Revue de la presse) vorbereitet worden und stieß bei der ausgesprochen netten und interessierten Schülergruppe (29 Schüler/innen aus 4 verschiedenen Klassen) auf sehr positive Resonanz.
Bereits auf der Hinfahrt im Bus (15./16. Mai) wurde das „Carnet de bord“ in Angriff genommen, in das die Jugendlichen ihre Eindrücke eintrugen.
Wir machten eine längere Frühstückspause in Versailles und besichtigten die berühmten französischen Gärten, die wir später bei den Schlössern der Dordogne (z.B. Hautefort) wiederfanden.
Der Empfang durch die Gastfamilien war überaus herzlich und alle haben sich sehr wohl gefühlt.
Am Mittwoch und Donnerstag (Markttag) nahmen unsere Schüler/innen zunächst eine Stunde am Unterricht teil und begaben sich dann auf eine Schul- bzw. Stadtrallye. Im Anschluss an letztere wurden wir vom Bürgermeister der Stadt Excideuil empfangen und besichtigten (mehr oder weniger zufällig) eine im Rathaus befindliche, beeindruckende Ausstellung zur Judendeportation, die unsere Gastgeber uns eigentlich gar nicht „zumuten“ wollten.
Am Donnerstagnachmittag fand ein Sportturnier (Klettern, Tischtennis und Handball) der dt. und frz. Schülergruppen statt. Dabei faszinierte uns Lehrkräfte am meisten die nette Kooperation der deutsch-französischen Austauschpartner/innen bei Sichern der jeweiligen Partner/innen an der hohen Kletterwand. Es fand eine ausgezeichnete Teamarbeit statt und die Jugendlichen kamen sich dadurch sehr viel näher.
Am Freitag unternahmen wir am Vormittag eine Fahrt mit einem „Gabarre“-Schiff auf der Dordogne. Die eigentlich als dt.-frz. Gemeinschaftsaktion geplante Kanufahrt musste aufgrund unzumutbarer bürokratischer Hürden seitens der französischen Schuldirektion in diesem Jahr leider ausfallen. Glücklicherweise nahmen einige Familien sich am Wochenende Kanufahrten mit ihren Gästen vor.
Wir organisierten stattdessen als Gemeinschaftsaktion einen Nachmittag im Klettergarten „Appel de la forêt - accrobranches“ – bei gutem Wetter ein voller Erfolg!
Nach dem Wochenende, das von den Familien sehr unterschiedlich gestaltet wurde, bei allen deutschen Schüler/innen aber den Eindruck hinterließ, dass in Frankreich tatsächlich sehr gern, lange und viel im Kreis der Familie gegessen wird, erkundeten wir Lascaux II (gute deutsche Führung) und die Roque Saint Christophe (Führung durch die Schüler/innen selbst mittels Informationsheft, anschließender Multiple-Choice-Test).
Am Dienstagvormittag verließen wir dann nach tränenreichem Abschied Excideuil und fuhren nach Paris. Dort konnten wir unserer Schülergruppe bei schönem Wetter vier Stunden lang einige Sehenswürdigkeiten der Capitale zeigen. Zunächst gingen wir zur Ecole alsacienne, mit der wir seit ein paar Jahren regelmäßig individuelle, längerfristige Austausche organisieren, an dem einige der anwesenden Schülerinnen interessiert waren. Danach ging es durch den Jardin du Luxembourg zur Kathedrale Notre-Dame und schließlich noch zum Centre Pompidou.
Insgesamt verlief diese deutsch-französische Begegnung wirklich sehr harmonisch und nett. Viele Teilnehmer/innen haben vor, ihre Partner/innen in den Ferien wiederzutreffen, und wir hoffen, dass sich doch die eine oder andere Freundschaft entwickelt hat.
Im Unterricht werden die deutschen Schüler/innen nun zur Nachbereitung des Austausches aufgefordert werden, Referate halten, ihre „Cahiers de bord“ vorstellen und eine Fotoausstellung präsentieren.

Gönna Tönnies-Czauderna, STR’